Foto: Ulrich Bolm-Audorff
DIE HALLIG NORDEROOG
Schützen,
was wertvoll ist.
Eine kleine, einsame Hallig ganz im Westen des nordfriesischen Wattenmeeres. Gezeiten, Wetterphänomene und menschengemachte Einflüsse, die an ihr rütteln und zerren. Und eine seltene und gefährdete Vogelart, die jedes Jahr wiederkommt: Die Ankunft der Brandseeschwalben im Frühjahr ist immer wieder ein Anlass zur Freude.
Das ist
Norderoog
Unsere KLIMAHALLIG Norderoog liegt südlich von Hallig Hooge und westlich der Insel Pellworm. Sie ist nur knapp 10 ha groß, zu Fuß hat man sie in einer halben Stunde umrundet. Für die vom Aussterben bedrohte Brandseeschwalbe ist Norderoog das letzte Refugium in der Schleswig-Holsteinischen Nordsee. Auf der Hallig brüten weitere typische Küstenvögel, wie die kleineren Küsten- und Flussseeschwalben, Austernfischer, Rotschenkel und Kolonien von Lach-, Silber- und Heringsmöwen. Daneben kommen Eiderenten, Brandgänse und seit einigen Jahren auch Graugänse vor. Jede Saison verfolgt und dokumentiert eine Vogelwartin ganz genau, was auf Norderoog vor sich geht: Es werden Vögel gezählt, Temperaturen gemessen und angeschwemmter Müll entfernt.
Durch das Projekt KLIMAHALLIG rückt Norderoog jetzt ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Anhand der Entwicklungen auf der und rund um die Hallig wird der Klimawandel im Wattenmeer dokumentiert und für die interessierte Öffentlichkeit erlebbar gemacht.
Die Klimahallig
entdecken
Im Projekt KLIMAHALLIG laden wir Sie auf einen virtuellen Besuch auf die Hallig Norderoog ein. Dieser streng geschützte und wertvolle Ort steckt voller Vielfalt und Überraschungen. Schauen Sie sich gern ein wenig um! (Luftbild: Heyke Diddens-Tschoeke)
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Vogelwart:in-Blockhütte
Seit dem Erwerb der Hallig durch den Verein Jordsand im Jahr 1909 wird Norderoog jährlich von einem Vogelwart oder einer Vogelwartin betreut und beschützt. Seit über hundert Jahren besteht eine Unterkunft in Pfahlbauten. Die heutigen Hütten wurden zuletzt im Jahr 2005 erneuert, als die große Blockhütte auf den alten Eichenpfählen errichtet wurde. (Foto:Elisabeth Kirchhoff)
Kamera im Osten
Eine unserer Kameras steht ganz im Osten der Hallig, etwa 70 Meter von der Hütte entfernt und genau dort, wo die Brandseeschwalben in den letzten Jahren gerne gebrütet haben. Dieses Jahr haben sie einen anderen Koloniestandort gewählt. Unsere Ostkamera bietet dennoch spannende Bilder von vielen Vögeln am Hochwasserrastplatz oder an ihrer Badestelle am Lahnungstor.
Pegel-Logger im Hallig-Priel
Durch Norderoog verläuft ein Hallig-Priel, durch den bei Flut Wasser aufläuft und bei Ebbe wieder abfließt. An einer seiner tiefsten Stellen verläuft eine Brücke über den Priel. Hier wurde im Jahr 2019 ein Pegel-Logger der Uni Hamburg montiert, der seitdem die Wasserstände auf Norderoog dokumentiert. Wenn im Herbst, nach der Brutzeit, die Daten ausgelesen werden, können wir genau nachvollziehen, wie häufig welche Bereiche der Hallig überflutet waren. (Foto: Thomas Fritz)
Brutkolonien westlich der Hütte
Westlich der Pfahlbauten befinden sich einige der höchsten Bereiche der Hallig. Hier befinden sich regelmäßig, und auch in diesem Jahr, große Brutkolonien der Brandseeschwalben und Lachmöwen.
Salzwiesen der Hallig
Auf den Flächen im Inneren von Norderoog findet sich eine typische Salzwiesenvegetation: Hier wachsen Strandaster, Salzmiere und der lila blühende Strandflieder. Im Schutz der Vegetation brüten zahlreiche Vogelarten wie Austernfischer, Rotschenkel, Graugänse oder Wiesenpieper.
Südkolonie der Brandseeschwalben
Im Süden der Hallig suchen sich die Brandseeschwalben meist einen weiteren Koloniestandort. Die in manchen Jahren über 4000 Brutpaare auf Norderoog teilen sich in mehrere, kleine Kolonien auf, in denen sie dann eng beieinander ihre Nester hüten.
Lahnungen rund um die Halligkante
Norderoog liegt ganz im Westen des Wattenmeeres und ist Stürmen und Gezeiten beinahe schutzlos ausgesetzt. Allein in den Jahren 1909 bis 1970 ist die Hallig von 21 auf nur knapp 8 Hektar geschrumpft. Seit den 1970er Jahren wurden auf Norderoog dann Uferschutzmaßnahmen durchgeführt. Die errichteten Lahnungsfelder konnten die Größe der Hallig bei heute etwa 10 Hektar sichern.
Sandige Westseite
Im Westen von Norderoog können wir seit einigen Jahren ein interessantes Phänomen beobachten: Der Norderoogsand – der westlich vorgelagerte Außensand – rückt immer näher an die Hallig heran. Sedimentationsprozesse führen dazu, dass bis an die Halligkante Sandflächen vorherrschen. Wie schnell und mit welchen Auswirkungen diese Entwicklung weitergeht, werden wir auf Norderoog genau beobachten.
Die Klimahallig
in Zahlen
Seit 1909 ist Norderoog in unserem Privatbesitz und bis heute die einzige private Nordseeinsel, die ausschließlich dem Naturschutz, hier insbesondere dem Vogelschutz, dient.
In der Salzwiesenvegetation mit geschützten Blütenpflanzen sind 21 Brutvogelarten, davon zehn gefährdete, zu Hause.
Insgesamt brüten in manchen Jahren mehr als 17.000 See- und Küstenvögel auf Norderoog.
Norderoog liegt ca. 25 km Luftlinie vom Festland entfernt.