Klimahallig
Norderoog

Ein Projekt des Vereins Jordsand

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DAS PROJEKT Klimahallig

Zeigen,
was geschieht.

Der Klimawandel ist vor unserer Haustür angekommen – dieses Wissen allein führt uns jedoch noch nicht vor Augen, was das wirklich bedeutet. Das Projekt KLIMAHALLIG Norderoog gibt einen atemberaubenden Einblick in die raue und fragile Welt des Wattenmeeres und seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Und es wirft ein Licht auf die spür- und messbaren Einflüsse des Klimawandels, die bislang noch nie so unmittelbar erlebbar waren.

Der steigende Meeresspiegel, höhere Temperaturen und Extremwetterereignisse sorgen bereits heute für Veränderungen im Ökosystem Wattenmeer. Deren langfristige Konsequenzen können wir noch nicht absehen. Was wir aber wissen: Der Kampf ums Überleben im Wattenmeer wird zunehmend härter. Und wir müssen jetzt handeln, um den Schaden zu begrenzen.

Foto: Ulrich Bolm-Audorff

 

 

Live CAM  zum Brutplatz

Offizieller
Hochwasser-Pegel

Durch den Klimawandel werden Sturmfluten im Sommer häufiger. Auf den kleinen Halligen können dabei Küken sterben oder Gelege vernichtet werden.

Der Graph zeigt die steigende Wahrscheinlichkeit einer Überflutung während der Brutzeit im Juni, 1985–2015. Die Daten stammen von der bewohnten Hallig Südfall. Im Verlauf des Projekts KLIMAHALLIG Norderoog werden solche und viele weitere Daten auf der Hallig Norderoog gesammelt und hier zur Verfügung gestellt.

Daten: LKN Husum / Analyse: Veit Hennig

Dramatisches Sommerlandunter am 09.06.2024

Sonntag, der 09.06. war ein trauriger Tag auf Norderoog. Eine Sommersturmflut sorgte für Wasserstände von bis zu einem Meter über dem mittleren Hochwasser. Zu hoch für den Nachwuchs der Küstenvögel, der zu einem großen Teil in den Fluten zu Tode kam. Die Häufigkeit solcher „Kükenfluten“ nimmt seit einigen Jahren vor allem im Juni signifikant zu. Die Wetterlagen haben sich durch den Klimawandel stark verändert, Starkwindereignisse aus Westen oder starke Hitzeperioden mit lang anhaltendem Ostwind machen den Tieren des Wattenmeeres zu schaffen und berauben sie vermehrt ihrer Lebensgrundlage.

Im Fokus:
Die Klimahallig Norderoog

Die kleine Hallig Norderoog liegt in der Kernzone des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und ist Dreh- und Angelpunkt des Projektes. Hier beobachtet und erforscht der Verein Jordsand in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung und der Universität Hamburg die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wattenmeer. Das erklärte Ziel: Die Menschen anhand dieses weithin bekannten Lebensraums für mehr Klimaschutz zu sensibilisieren und wirksame Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Dabei ist nichts so überzeugend, wie selbst vor Ort zu sein und die Tierwelt und die dramatischen Folgen des Klimawandels mit eigenen Augen zu erleben. Der hohe Schutzstatus der Hallig und die empfindliche Natur lassen Tourismus jedoch nicht zu. Das Projekt KLIMAHALLIG Norderoog macht den Klimawandel anschaulich: Die Hallig, das Wattenmeer und die Bedrohungslage durch Extremwetterereignisse werden multimedial erlebbar. Denn nur, wenn wir verstehen, was geschieht, können wir handeln und diesen besonderen Lebensraum schützen.

Unsere Klimahallig liegt ganz im Westen des Schleswig-Holsteinischen Wattenmeeres und ist nur wenigen menschlichen Einflüssen ausgesetzt. Daher eignet sie sich hervorragend als Parameter für den Klimawandel.

Bei einer Sturmflut können Teile der Hallig oder sogar ganz Norderoog überflutet werden. Geschieht dies zur Brutzeit, gefährdet es den Nachwuchs der Vögel – bis hin zur Auslöschung einer ganzen Generation. (Foto: Ulrich Bolm-Audorff)

Norderoog ist die einzige Hallig ohne Warft und größtenteils ohne befestigte Ufer. Sie ist den Gezeiten, Stürmen und klimatischen Veränderungen ganz unmittelbar ausgesetzt.

Brandseeschwalbenkolonie

Norderoog einer der bedeutendsten Brutplätze der Brandseeschwalbe in Europa – und der einzige, der von der Art seit über hundert Jahren kontinuierlich besiedelt wird. (Foto: Sebastian Conradt)

Vogelwart-Haus

Viele Beobachtungen, Dokumentationen und Zählungen werden von der Vogelwartin direkt von den Pfahlbauten aus durchgeführt – ohne Störung der Kolonien. (Foto: Elisabeth Kirchhoff)

Aktuelles von der
Klimahallig

Norderoog pulsiert. Im Sommer bevölkern zeitweise über 30.000 Vögel die kleine Hallig. Im Rahmen des Projekts überwachen wir den Bruterfolg, sammeln Daten und informieren über den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die kleinen Halligen im Wattenmeer. Wir halten Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.

Die Klimahallig
live erleben:

Drei Kameras, fast 360° Rundumsicht, an 24 Stunden pro Tag – Sie sind live dabei, wenn die seltenen Brandseeschwalben Norderoog erreichen. Sie erleben in Echtzeit, wie sie balzen, brüten und wie der Nachwuchs schlüpft. Und wir hoffen, Sie schauen auch dann noch hin, wenn die Klimawandel-Katastrophen geschehen, gegen die wir unermüdlich kämpfen.

Live CAM 1

Die Brandseeschwalben haben Norderoog bereits größtenteils verlassen. Einzelne Vögel fliegen noch über die Hallig oder sitzen auf den Lahnungen. Statt ihrer Kolonie zeigt unsere Live-CAM 1 jetzt einen 180-Grad-Rundumblick der Hallig. Im Westen sind noch die Großmöwen zu erkennen, deren Brutgeschehen sich auch dem Ende neigt.

Das Brutgeschäft der Küstenseeschwalben ist beendent. Unsere Live-CAM 2 zeigt nun einen Ausblick nach Südwesten, wo am kleinen Tümpel immer wieder Vögel zu beobachten sind.

Unsere Live-CAM 3 zeigt Vögel am Hochwasserrastplatz ganz im Osten der Hallig und einen Ausblick nach Pellworm.

Live-CAM 1

Live-CAM 3

Verein
Jordsand

Die Klimahallig Norderoog ist ein Projekt des Vereins Jordsand. Wenn Sie mehr über den Verein oder alle Veranstaltungen rund um Vogel- und Naturschutz erfahren möchten, klicken Sie hier:

Projektleitung Klimahallig Norderoog:

Marlene Wynants
marlene.wynants@jordsand.de
0171 – 7261162