Grafik: Abweichung des Sommermittels der Oberflächentemperaturen in 2025 zum langjährigen Sommermittel von 1997 bis 2021 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts) Quelle: BSH, Stand: 27.08.2025

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) berichtet in einer aktuellen Pressemitteilung von außergewöhnlich hohen Wassertemperaturen in der Nordsee. Die im Juni, Juli und August gemessenen Temperaturen sind vorläufigen Ergebnissen zufolge die höchsten seit Beginn der Messungen durch das BSH im Jahr 1969. Weiterhin heißt es dort:  

“Große Bereiche verzeichneten Oberflächentemperaturen, die 2 Grad und mehr über dem langjährigen Mittel lagen. Der Sommer 2025 folgte auf das wärmste Frühjahr – ein weiteres Zeichen des fortschreitenden Klimawandels. 

„Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Nordsee im Sommer durchschnittlich etwa 15,7 Grad warm war. Damit wird 2025 der wärmste Sommer für die Nordsee, knapp vor den Rekordsommern 2003 und 2014, wenn sich diese Zahlen in den nächsten Tagen bestätigen. Auf jeden Fall gehört der Sommer 2025 zu den drei wärmsten seit Beginn der Messungen 1969,“ erklärt Dr. Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen beim BSH. 

In der westlichen und südwestlichen Nordsee bis zum Ärmelkanal herrschten großflächig Extremtemperaturen mit bis zu 2 Grad und mehr über dem langjährigen Mittel. Die Deutsche Bucht und die östliche Nordsee, einschließlich der Gebiete vor Dänemark und Norwegen, waren bis zu 1,3 Grad wärmer als üblich. 

Dr. Dagmar Kieke, Fahrtleiterin und Leiterin des Referats Ozeanographische Bewertungen beim BSH, beobachtete die Temperaturänderungen direkt an Bord: „Im Juli und August waren die oberflächennahen Wasserschichten der Nordsee regional deutlich wärmer als 2024, die Temperaturen lagen teilweise 2 bis 3 Grad höher. Wir sehen einen Zusammenhang mit einer ausgeprägten marinen Hitzewelle vor Norwegen in diesem Sommer, die sich bis in die Nordsee hinein auswirkte – ein Phänomen, dass in Zeiten des Klimawandels vermehrt auftritt.“ 

Das BSH untersucht wöchentlich die Oberflächentemperaturen von Nordsee und Ostsee und kombiniert dazu Satellitendaten mit Messungen von Stationen und Schiffen. Aus den Wochenmitteln von Juni, Juli und August berechnete es das Sommermittel 2025 und verglich es mit dem Sommermittel von 1997 bis 2021.“

Hier geht es zur gesamten Pressemitteilung: https://www.bsh.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Text_html/html_2025/Pressemitteilung-2025-02-09.html